Kindertagespflege und Corona, passt das zusammen?

In Zeiten der Pandemie sind Eltern oft unsicher ob sie ihr Kind in eine Kindertageseinrichtung geben und wenn, wohin wohl am besten? In eine Kita, eine Kindertagespflegestelle oder vielleicht sogar eine Kinderfrau engagieren?

Überall um einen herum hört man von positiv getesteten Kindergartengruppen und Schulen. Schließungen der Einrichtungen und völlig überforderte und gestresste Eltern sind heute schon fast das Normalbild. Da ist es kaum verwunderlich das frisch gebackene Eltern Panik bekommen und ihre Kinder leider viel zu lange zu Hause lassen und nicht in eine Einrichtung geben.

Nur ist das überhaupt notwendig und ist das der richtige Weg für Kinder?

Über die Notwendigkeit könnte man sich streiten. Dem einen kann es nicht sicher genug sein und möchte sich und die Kinder am liebsten komplett isolieren, der andere nimmt das Ganze nicht ernst und macht weiter als wenn das alles nicht wahr wäre.

Ein Mittelweg ist wohl hier angebracht. Nicht für uns Erwachsene, viel mehr aber für unsere Kinder. Vor allem die Kleinsten von uns brauchen einander um eine gesunde Entwicklung gewährleisten zu können. Wir Eltern verbiegen uns zwar um die fehlenden Spielgruppen, Krabbelgruppen und Kindertageseinrichtungen zu ersetzen, schlussendlich werden wir dem aber nicht gerecht und können die Gesellschaft

Gleichaltriger nicht ersetzen.

Der wohl am besten kontrollierte Bereich in der Betreuung von Kindern ist die Kindertagespflege. Bei kleinen Gruppen von maximal bis zu 5 gleichzeitig anwesenden Kindern in familiärer Umgebung kann hier schnell und effektiv reagiert werden. In dieser familiären Umgebung und engen Kooperation zwischen Eltern und Tagespflegeperson ist es erfahrungsgemäß einfacher auf sich zu achten und die Bemühungen zum Schutz unserer Kinder umzusetzen damit wir alle wieder gesund nach Hause kommen.

Von großen Einrichtungen höre ich von meinen Eltern immer wieder das argumentiert wird das Kinder vermeintlich zuverlässiger in großen Einrichtungen betreut werden könne da in Tagepflegestellen ja nur eine Person krank werden muss damit die Einrichtung geschlossen wird. Ich kann als Vater und Tagesvater da aus meiner und aus der Erfahrung meiner Eltern die Geschwisterkinder in Kindergärten und Schulen haben dazu folgendes mit Sicherheit sagen: die Gefahr der Schließung ist in großen Einrichtungen sehr viel höher als in der Kindertagespflege.

Woher nehme ich diese Erkenntnis? Ganz einfach… in den letzten 16 Monaten habe ich in mehreren unterschiedlichen Einrichtungen durch meine Eltern und auch selber durch meine Tochter, die sich auch in einem Kindergarten befindet, mehrfach komplett oder gruppenbezogen Schließungen durch Positivtestungen oder Quarantänen erlebt. Während dieses Zeitraums war ich selber genau 1 x betroffen, dabei handelte es sich im ersten Jahr der Pandemie nicht einmal um ein tatsächlicher Fall hier in meiner Einrichtung sondern auch nur eine Schließung aufgrund eines Falles einer externen Einrichtung und dem direkten Kontakt meiner Tochter zur positiv getesteten Person.

Darüber hinaus habe ich als einer der Wenigen die das noch machen, bis Dezember 2021 selber noch der Stadt Sankt Augustin einen Notfallplatz zur Verfügung gestellt der immer wieder angefragt wurde aufgrund von Schließungen.

Das Fazit aus der Praxis ist demnach eindeutig: Die Aussage ist zwar richtig, ich bin als Tagespflegeperson alleine, dennoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung sehr viel geringer in der Kindertagespflege, wenn auch natürlich nicht ausgeschlossen.

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